• 14. Dezember 2018
  • 14:33

Vorstellung der Ergebnisse eines CoBi-Projektes auf dem ASH Meeting

Auf der 60. Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (ASH) in San Diego, Kalifornien, wurden die Ergebnisse eines Collaborative Biobank-Projektes im Rahmen einer Postersession präsentiert. Ziel der Studie war es, den Vorteil einer KIR-basierten Spenderauswahl für den Ausgang von Stammzelltransplantationen zu bestätigen. Titel des Posterbeitrages war “Classification of Donor KIR-Genotype Information to Predict Outcome after Unrelated Hematopoietic Stell Cell Transplantation: The Jury Is Still out”.

NK-Zellen haben das Potential Leukämiezellen zu töten. Die Funktion von NK-Zellen wird dabei von KIR-Rezeptoren auf der NK-Zelloberfläche und von KIR-Wechselwirkungen mit ihren Bindungspartnern auf den Leukämiezellen (Liganden) moduliert. Die An- oder Abwesenheit von bestimmten KIR-Genen oder KIR-Allelen bei Stammzellspendern sowie deren Liganden bei Patienten könnten daher den Ausgang einer Stammzelltransplantation entscheidend beeinflussen. Die Gruppe um Katharine C. Hsu (Memorial Sloan Kettering Cancer Center) hatte bereits 2017 einen Spenderauswahlalgorithmus publiziert, bei dem Informationen zum Spenderstatus von KIR2DS1 und KIR3DL1 sowie deren vorhergesagte Liganden – das sind bei diesen beiden KIRs jeweils unterschiedliche Gruppen von HLA-Molekülen – genutzt werden.

 

Ein Beispiel: Das Krankheitsrückfallrisiko von Patienten mit AML (Akuter Myeloischer Leukämie) soll den veröffentlichten Daten zufolge verringert sein, wenn ein Stammzellspender ein KIR2DS1-gen aufweist, aber der Ligand (HLA-C2-Gruppe) nicht in zwei Kopien im Genom vorliegt; zusätzlich sollte der KIR3DL1-Rezeptor des Spenders mit dem KIR3DL1-Liganden (HLA-Bw4-Gruppe) auf Patientenseite ein schwach/nicht-inhibierendes Rezeptor-Liganden-Paar darstellen.

In der beim ASH-Kongress präsentierten Studie wurden Proben der Collaborative Biobank (CoBi) verwendet und mit den entsprechenden Daten zum Ausgang von Stammzelltransplantationen verknüpft. Mit Hilfe des DKMS Life Science Labs wurden KIR- und HLA-Gene sequenziert. In der unabhängigen und deutlich größeren Kohorte (klinische Daten von 2314 Patienten) verglichen mit der von Kathy Hsu, konnte der Einfluss von KIR2DS1 und KIR3DL1 nicht bestätigt werden. Möglicherweise haben prozedurale Aspekte bei der Stammzelltransplantation (Einsatz von T-Zell-Depletion, Myoablative Konditionierung, Stammzellen aus Knochenmark oder peripherem Blut, …) einen Einfluss auf den NK-Zell-vermittelten Anti-Leukämie-Effekt. Ein reger Besuch von führenden KIR- und NK-Zell-Forschern im Kontext der Stammzelltransplantation zeugte von hohem Interesse an den präsentierten Daten.

Der Besuch beim ASH wurde außerdem genutzt, um die Ergebnisse erneut mit Kathy Hsu, aber auch mit anderen KIR-Forschern zu diskutieren und weitere Kooperationsprojekte zu vereinbaren. Die Forschergruppe rund um das Projekt ist optimistisch, dass die KIR Genotyp-Information genutzt werden kann, um die Ergebnisse der Stammzelltransplantation zu verbessern. Hierfür sind aber einige grundlegende Laborarbeiten und weitere Studien erforderlich an denen mit Hochdruck gearbeitet wird.

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